Hansestadt Rostock

Rostock ist von Tressow etwa 70 km entfernt und über die A20 mit dem Auto in 45 Minuten zu erreichen. Es lohnt sich also durchaus einen Blick nach Rostock zu werfen. Mit über 200.000 Einwohner ist Rostock etwa so groß wie Schwerin, Wismar und Stralsund zusammen. Rostock ist damit die größte Stadt des Landes Mecklenburg-Vorpommern. In Warnemünde legten bis 2019 jedes Jahr über 180 Kreuzfahrtschiffe an. Die Stadt scheint also interessant zu sein. Als Hansestadt hat Rostock eine starke Tradition zur Seefahrt, die bis heute fort besteht. So hat beispielsweise die AIDA Reederei ihren Hauptsitz in Rostock.

Ich kenne mich nicht sehr gut aus mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es gibt dort einen sehr schönen und weitläufigen Zoo. Und natürlich hat die Stadt einen starken Bezug zur Seefahrt.

Ferien am Tressower See

Sporthafen Rostock mit Getreidespeicher.
Bild: Ferien am Tressower See

Highlight Eisbrecher Stephan Jantzen

Der 56 Jahre alte Eisbrecher Stephan Jantzen liegt direkt im Stadthafen. Man kann das Schiff besichtigen, jedoch nur im Rahmen einer Führung. Die Führungen werden sporadisch durchgeführt, sobald eine nennenswerte interessierte Gruppe zusammen kommt (Stand Sommer 2020). Da der Eisbrecher von der "Technischen Flotte Rostock e.V." betrieben wird, bekommt man eine wirklich authentische Führung. Wir wurden sogar vom damaligen Kapitän durch das Schiff geführt. Wir waren etwa drei Stunden auf dem Schiff und es war keine Minute langweilig. Damit ihr auch etwas Appetit auf diese Führung bekommt, habe ich hier ein paar Bilder für euch.

Ferien am Tressower See

Der Eisbrecher wurde 1967 auf der Leningrader Admiralswerft gebaut und war bis 1990 im Dienst.

Ferien am Tressower See

Offiziersmesse auf der Stephan Jantzen

Ferien am Tressower See

Die Brücke. Von hier wurde die Stephan Jantzen durch die Weltmeere gesteuert.

Ferien am Tressower See

Blick auf die Hilfsdieselmotoren. Die Motoren werden gelegentlich noch gestartet.

Ein bisschen mehr erfahrt ihr direkt auf der Website des Vereins https://www.technische-flotte-rostock.de/

Das Schifffahrtsmuseum

Der Besuch des Schifffahrtsmuseums ist etwas für einen Regentag und ich kann einen Besuch durchaus empfehlen. Das Museum ist in einem ausgemusterten Frachtschiff der ehemaligen DDR-Flotte untergebraucht. Die “Dresden” wurde 1958 in Dienst gestellt. 1969 wurde das Schiff nach erheblichen Schäden an der Maschine still gelegt. Im Juni 1970 wurde in dem ehemaligen Frachtschiff das Schiffbaumuseum eröffnet.

Das Schiff ist heute weitestgehend begehbar. Auf den einzelnen Decks sind verschiedene Ausstellungsthemen rund um Schiffbau und Schifffahrt untergebracht. Der größte Teil der Ausstellung ist nach wie vor dem Thema “Schiffbau in der DDR” gewidmet, was das Museum mehrfach interessant macht. Hier lebt tatsächlich noch echter DDR-Flair. Nun hat dieses Kapitel der ehemaligen DDR in den Jahren seit 1990 doch auch an Bedeutung verloren, sodass nicht mehr alle Ausstellungsstücke voll funktionsfähig sind. Die Museumsbetreiber werben z.B. mit der sensationellen Miniportanlage. Als wir da waren, hätten wir gut eine halbe Stunde warten dürfen bis wir mit zwei ferngesteuerten Schiffen in einer übergroßen Badewanne hätten Kapitän spielen können. Es sind eher nicht die spektakulären Highlights, es ist das sehr spezielle haptische Flair. So hinterlässt das Schiff bei allem Muff und Mief einen bleibenden Eindruck. Man kann durch den Original Maschinenraum gehen, einen nachgebauten Funkraum besichtigen und man bekommt einen guten Eindruck von einem Frachtraum eines 150 m-Schiffes der damaligen Handelsschifffahrt. Für Technik-Interessierte gibt es Modelle von Schiffsmotoren. Selbst wenn man sich schnell durch das schwimmende Museum bewegt, rechnet man am besten mindestens mit zwei Stunden.

Also – wer mal einen Eindruck davon bekommen möchte, wie sich die DDR früher selbst in einem Museum präsentiert hat oder wer schon immer mal einen Frachter von innen sehen wollte oder wer sich generell für Seefahrt interessiert: auf jeden Fall anschauen.

Ferien am Tressower See

Blick von der Brücke nach achtern.

Ferien am Tressower See

Ein Modell der Schiffswerft Neptun, Stand 1990. Bild: Ferien am Tressower See

Ferien am Tressower See

Ausstellung im Bauch des Schiffes. Bilder: Ferien am Tressower See

Impressionen der Stadt

Die Backsteingotik hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Nicht alles ist erhalten geblieben. Sicherlich ist auch eine Stadtrundfahrt interessant und zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten.

Ferien am Tressower See

Die Petrikirche hat einen 117 m hohen Turm und ist damit die höchste der ehemals vier Stadtkirchen Rostocks. (Quelle: Wikipedia). Eine Turmbesteigung auf die Aussichtsplattform kostet 4 Euro (Erwachsene) – Stand: Sommer 2020.

Ferien am Tressower See

„Das 54 m hohe, siebengeschossige Kröpeliner Tor ist das stattlichste mittelalterliche Tor Rostocks. Es erreichte um 1400 seine heutige Größe…“ – so die Infotafel am Fuße des Turmes.
Das Kröpeliner Tor wird vom Verein "Geschichtswerkstatt Rostock e.V." betrieben. Mehr Informationen unter https://www.geschichtswerkstatt-rostock.de/historisches-gebaeude-kroepeliner-tor/